Am Anfang war Napoleons Tod. Fur die Heldendiskurse des 19. Jahrhunderts
bedeutete er einen tiefen Einschnitt. Mehr denn je wurde der verstorbene
Held in der Imagination europaischer Gesellschaften zu dem "homme du
siecle", als der er sich zu Lebzeiten darzustellen versucht hatte. Im
Sprechen uber ihn verhandelte man die tiefen Bruche und
Herausforderungen eines postrevolutionaren Zeitalters, das sich in
steter Bewegung befand. Diese Studie untersucht die zeitgenossischen
Diskurse uber den Helden Napoleon in Frankreich, Grossbritannien und
Deutschland zwischen 1821 und 1869. Dabei wird aufgezeigt, wie der
Feldherr im Rahmen einer Legitimations- und Geschichtspolitik als
vielfaltig einsetzbare Symbolfigur im Spannungsfeld zwischen den Polen
des Heroischen, des Heiligen und des Damonischen fungierte.