Für die Funktionsfähigkeit des Marktes für Unternehmensfinanzierung ist
es von entscheidender Bedeutung, welche Eigentumsrechte der Finanzier ex
post geltend machen kann. Eine explizite vertragliche Einschränkung der
Kontroll- und Aneignungsrechte mindert die Finanzierungsbereitschaft
ebenso, wie eine implizite, dem Vertrag nicht unmittelbar anzusehende
Verwässerung der Eigentumsrechte. Die ex post Verletzung von
Eigentumsrechten ist der Kern der Theorie unvollständiger Kontrakte, auf
der auch diese Arbeit beruht. Im vorliegenden Werk wird untersucht, wie
sich Selbstbindungsinstrumente auf die faktischen Eigentumsrechte von
Finanzier und Unternehmer auswirken. Die Ergebnisse zeigen, dass die
Bereitschaft von Banken zur Unternehmenssanierung und zur Übernahme von
Unternehmenskontrollen wesentlich zur Erhöhung der
Finanzierungskapazität von unvollständigen Kredit- und
Beteiligungsverträgen beitragen.