Fur viele Jahrhunderte vereinte das Byzantinische Reich weite Teile der
Balkanhalbinsel und des ostlichen Mittelmeerraumes unter seiner
Herrschaft. Seine Regionen produzierten sowohl Produkte des taglichen
Lebens als auch Luxusguter, die innerhalb des Reiches konsumiert wurden
oder in den internationalen Handel kamen. Die in dem vorliegenden Band
enthaltenen 18 Beitrage behandeln das fur diesen Warenaustausch
notwendige Verkehrsnetz und die eingesetzten Transportmittel in
einzelnen Aspekten oder liefern Uberlegungen zu Rekonstruktionsmodellen
der Inbesitznahme von Landschaften in der Vergangenheit sowie konkrete
Umsetzungsversuche raumtheoretischer Ansatze in der byzantinischen
Landschaft. Es zeigt sich, dass der Routenverlauf uber die Jahrhunderte
hinweg keine grosseren Anderungen erfuhr, aber die lntensitat des
Handels stark von politischen Faktoren beeinflusst war. Die Prasenz der
italienischen Seemachte Venedig und Genua im byzantinischen Raum vom 11.
Jahrhundert an ist nicht als blosse Konkurrenz zum einheimischen
Kaufmann zu sehen, sondern es entwickelten sich gerade in der Spatzeit
des Reiches diverse Formen der Kooperation, wobei die byzantinische
Seite von den hoherentwickelten Strukturen der westlichen Partner
profitierte.