Die Grundlage jeder Wissenschaft ist stets das auf ihrem Gebiet am
wenigsten Erforschte. Was am ehesten anzweifelbar ist, sind nicht die
verwickeltsten Anwendungen und Folgerungen, sondern die Gesamtheit der
Elemente. Zu einem nicht übersehbaren Teil besteht der wahre geistige
Gehalt der Wissenschaften sogar gerade in der überwindung dieses
ursprünglichen Mangels. So ist es zum Beispiel zweifelliaft, ob die als
rational be- zeichnete Mechanik jemals hätte geschaffen werden können,
wäre dafm unentbehrlich ge- wesen, daß man die Begriffe Masse und Kraft
wirklich begreifen könne. Auch die Theorie des Elektromagnetismus bietet
ein sehr gutes Beispiel. Man staunt, wie diese Theorie im vergangenen
Jahrhundert bei der vollkommenen Unkenntnis so vieler grundlegender, die
Elektrizität betreffender Tatsachen einen so bemerkenswerten Aufschwung
nehmen konn- te. Die Quantenmechanik, die quantitative Grundlage der
Physik der Gegenwart, macht von dieser Regel keine Ausnahme. Obwohl ihre
Fruchtbarkeit außer Zweifel steht, geben ihre Prinzipien doch Anlaß zur
Diskussion und werden oft nur schlecht verstanden.