Jeder Leiter eines chemischen Lehrlaboratoriums - gleichgültig, ob auf
der Universität, einer Fachschule oder in der Industrie - steht vor der
Auf- gabe, aus der Fülle der praktizierten Arbeitsmethoden einige
auszuwählen, um mit ihnen in Form von Praktikumsaufgaben den Lernenden
in die Tech- nik des Fachgebietes einzuftihren. Die Auswahl der
Praktikumsaufgaben wird von der Eigenart der Ausbil- dungsstätte und der
Lage des Unterrichtsschwerpunktes diktiert. Die Form der
Praktikumsaufgaben ist dagegen nur von allgemeinen didaktischen Er-
wägungen abhängig. Das vorliegende Grundpraktikum wurde aus den
"Standardmethoden der praktischen Chemie" (ebenfalls im Verlag Friedr.
Vieweg + Sohn erschienen) zusammengestellt. Dabei wurde die Gliederung
der Stoffklassen in Form einer Dezimalklassiflkation beibehalten, um
denen, die auch die übrigen Teile der "Standardmethoden" (so besonders:
Allgemeine Arbeitstechnik I, n, und III) benützen, die Übersicht zu
erleichtern. Die Form der Arbeitsvorschriften ist dem Wissens- und
Kenntnisstand der Lernenden angepaßt. Es wurde versucht, durch eine
übersichtliche Gliede- rung jeder Arbeitsvorschrift den Arbeitsablauf
klar darzustellen und durch eine bis ins einzelne gehende Beschreibung
der Ausführung den Prakti- kanten zu einer sauberen und fachgerechten
Arbeitsweise zu führen. Ein kurzer einftihrender allgemeiner Teil zeigt
die Bedeutung der behandel- ten Praktikumsaufgabe als Teil des gesamten
Fachgebietes auf, weist auf analoge Methoden hin und beschreibt Fehler-
und Unfallmöglichkeiten sowie ihre Verhütung. Sämtliche
Arbeitsvorschriften wurden in Lehrlaboratorien an einer großen Zahl von
Praktikanten erprobt. Die Mittelwerte ihrer Arbeitsergebnisse liegen den
Fehler- und Ausbeuteangaben zugrunde.