Soll Mathematikunterricht von seinen im Detail vielfach dem Vergessenen
preisgegebenen Inhalten eine bleibende Idee vermitteln, so gerät er
unweigerlich in ein Spannungsfeld zwischen Zufälligem und
Substanziellem, Allgemeinem und Speziellem, Einzelheiten und sinnvollem
Ganzen. Ein bliebendes Motiv fachdidaktischer Überlegungen ist daher die
Suche nach grundlegenden Ideen, die mathematisches Denken idealtypisch
beschreiben, darum bei curricularen Entscheidungen eine Auswahlhilfe
darstellen können, somit Lehrenden Anhaltspunkte für die
Unterrichtsplanung liefern und helfen, geeignete Akzente zu setzen sowie
nicht zuletzt auch den Lernenden als erkenntnisleitende Orientierung
dienen und helfen können, die Unterrichtsgegenstände fasslicher werden
zu lassen. So schlicht und einleuchtend daher die Forderung erscheinen
mag, Unterricht an eben solchen Ideen auszurichten, so schwierig hat
sich die Umsetzung dieser Forderung im Mathematikunterricht erwiesen.
Die vorliegende Arbeit macht es sich daher zur Aufgabe, die
ideengeschichtliche Entwicklung des mathematikdidaktischen Prinzips
einer "Orientierung an grundlegenden Ideen" nachzuzeichnen, das Konzept
bezüglich seiner Möglichkeiten und