Die Leitgedanken meiner Untersuchungen über die Grundlagen der
Mathematik, die ich - anknüpfend an frühere Ansätze - seit 1917 in
Besprechungen mit P. BERNAYS wieder aufgenommen habe, sind von mir an
verschiedenen Stellen eingehend dargelegt worden. Diesen Untersuchungen,
an denen auch W. ACKERMANN beteiligt ist, haben sich seither noch
verschiedene Mathematiker angeschlossen. Der hier in seinem ersten Teil
vorliegende, von BERNAYS abgefaßte und noch fortzusetzende Lehrgang
bezweckt eine Darstellung der Theorie nach ihren heutigen Ergebnissen.
Dieser Ergebnisstand weist zugleich die Richtung für die weitere
Forschung in der Beweistheorie auf das Endziel hin, unsere üblichen
Methoden der Mathematik samt und sonders als widerspruchsfrei zu
erkennen. Im Hinblick auf dieses Ziel möchte ich hervorheben, daß die
zeit- weilig aufgekommene Meinung, aus gewissen neueren Ergebnissen von
GÖDEL folge die Undurchführbarkeit meiner Beweistheorie, als irrtüm-
lich erwiesen ist. Jenes Ergebnis zeigt in der Tat auch nur, daß man für
die weitergehenden Widerspruchsfreiheitsbeweise den finiten Stand- punkt
in einer schärferen Weise ausnutzen muß, als dieses bei der Be-
trachtung der elementaren Formallsmen erforderlich ist. Göttingen, im
März 1934 HILBERT Vorwort zur ersten Auflage Eine Darstellung der
Beweistheorie, welche aus dem HILBERTschen Ansatz zur Behandlung der
mathematisch-logischen Grundlagenpro- bleme erwachsen ist, wurde schon
seit längerem von HILBERT ange- kündigt.