Die vorliegende Arbeit ist ein interessanter Beitrag zur Diskussion über
die Anwendbarkeit der Deckungsbeitragsrech- nung und ihre
Gestaltungsmöglichkeiten in der Praxis. Die Untersuchung am konkreten
Fall einer Binnenschiffahrts- Reederei erweist sich für die
Weiterentwicklung der Dek- kungsbeitragsrechnung als notwendig und
fruchtbar, weil in derartigen Unternehmungen besonders komplizierte
Verbunden- heitsbeziehungen auf der Erlös- und Kostenseite vorliegen und
weil die erlöswirksamen Dispositionen über die Auf- tragsannahme, die
sich nur auf wenige Kosten unmittelbar auswirken, weitgehend getrennt
von den kostenwirksamen Aus- führungsdispositionen getroffen werden. Das
Kernproblem der Arbeit, wie der Deckungsbeitragsrech- nung überhaupt,
liegt bei der Zurechenbarkeit der Erlöse und Kosten. Seine Lösung
erfordert im vorliegenden Fall der Binnenschiffahrt mehr als nur die
Anwendung vorgefundener "Rezepte", nämlich eine Ergänzung der
theoretischen Grund- lagen. Besonders hervorzuheben ist dabei die
eingehende Analyse der Erlösrechnung, weil diese bisher in der Praxis
und in der betriebswirtschaftliehen Literatur generell ver- nachlässigt
worden ist und weil auch der Schwerpunkt der theoretischen Fundierung
der Deckungsbeitragsrechnung bis in die jüngste Zeit auf der
Zurechenbarkeit der Kosten lag. Aber auch zur Lehre von der
urechenbarkeit und von der Ab- hängigkeit der Kosten werden neue
Materialien und Gesichts- punkte vorgetragen. Wer die Untersuchung der
Zurechnungsprobleme nur als ein Vorfeld der Anwendung der
Deckungsbeitragsrechnung in der Praxis ansieht, möge bedenken, daß die
Klärung der Zurech- nungsprobleme eine unabdingbare Voraussetzung für
eine sinn- volle Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung ist. Das gilt -
V- sowohl für die Aufstellung von Grundrechnungen als auch für die
Durchführung fallbezogener Sonderrechnungen.