Der Einsatz von Gremien ist auf Grund der groBen Bedeutung, die der
Teamarbeit in der Praxis beigemessen wird, zu einem vieldiskutierten
Thema geworden. Es gibt heute eine nahezu untibersehbare Ftille
wissenschaftlicher Arbeiten zu dieser Fragestellung. Man kann dabei zwei
Forschungsschwerpunkte unterscheiden: Einerseits versucht man, mit Hilfe
empirischer Untersuchungen zu Aussagen tiber die in Gruppen ablaufenden
Pro- zesse und tiber potentielle Leistungsvorteile von Gruppen
gegentiber Individuen zu ge- langen. Diese empirisch fundierten Ansatze
allein vermbgen jedoch eine Schwelle nicht zu tiberschreiten: Zur
Beurteilung und Abwagung der Vor- und Nachteile von Gruppen benbtigt man
ein Bewertungskonzept, das als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Diese
Problematik mag der Grund fUr die Entwicklung von Entscheidungsmodellen
und anderen formalen Ansatzen zur Erfassung der mit dem Einsatz von
Gremien verbunde- nen Konsequenzen gewesen sein. Es ist erstaunlich, daB
dieser Weg einer modellge- sttitzt-deduktiven Analyse in der
Organisationstheorie erst in den letzten J ahren starker in den
Mittelpunkt getreten ist, obwohl er sich in anderen Gebieten der
Betriebswirt- schaftslehre schon sehr friih als tiberaus fruchtbar
erwiesen hat. Der Versuch einer Integration beider
Forschungsschwerpunkte ist jedoch nur sehr sel- ten zu finden; dies ist
urn so bedauerlicher, als gerade auf diesem Wege sowohl fUr die
Wissenschaft als auch fUr die Praxis wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen
sind. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Beitrag zu einer
solchen Integration zu leisten.