Die freundliche Aufnahme, die der 1975 erschienene Band "Ge-
stalttheorie und Erziehung" (UTB 508) beim Leserpublikum ge- funden hat,
haben Verlag und Herausgeber ermutigt, einen Band folgen zu lassen, der
sich mit den gestalttheoretischen Beitragen zu verschiedenen Problemen
der Fachdidaktik beschaftigt. Dieses Vorhaben wurde auch angeregt durch
die haufig zu vernehmende Klage von Schulpadagogen und Fachdidaktikern,
die Gestalttheorie enthielte fiiI ihre Belange zwar viel Brauchbares,
doch sei dies nur seiten, schwer zuganglich, verstreut oder wenig
zusammenhangend dargestellt worden. Dies sei umso bedauerlicher, da die
konkurrie- renden Modelle lern- und verhaitenstheoretischer Herkunft z.
Zt. das Feld beherrschten und man sich nur zu oft vergeblich nach
anderen (nicht unbedingt "besseren") psychologischen Ansatzen umschaue,
die beim Unterricht und beim Lehren von Nutzen sein k6nnen. Viel- leicht
darf man hoffen, daB der vorliegende Band hier etwas Abhilfe schafft. Er
vermag allerdings keine "Gestalttheorie der Fachdidak- tik" oder gar
eine "gestaittheoretische Fachdidaktik" zu leiste- diesem Anspruch
stlinden nicht nur die notwendige Umfangsbe- grenzung eines Buches,
sondern vor aHem auch Probleme wissen- schaftstheoretischer Art im Wege.
Das gesteckte Ziel ist beschei- dener: es sollen gestalttheoretische
Grundannahmen und Grund- gedanken im Zusammenhang fachdidaktischer
Uberlegungen be- sprochen und auf M6glichkeiten und Grenzen hin
untersucht werden. DaB dabei manche Fragen offen bleiben, wird nicht
ver- wundern; es sollte Ansporn zu weiterem Nachdenken, Forschen und
Erproben sein.