Die VerOffentlichung dieser Arbeit beruht auf einer zu Beginn des lahres
an dcr FakuWit fUr Sozialwissenschaften der Universitat Mannheim
abgeschlossenen Dissertation. Sie entstand im Rahmen des Teilprojekts
A-7 "Politisierung und Depolitisierung von Wohl- fahrtsanspriichen"
(kurz: Wohlfahrtsanspriiche) des Sonderforschungsbereichs 3 der Uni-
versitaten Mannheim und Frankfurt. Das Projekt wurde von Prof. Dr. Max
Kaase geleitet, von dem vielfaItige Anregungen fUr die hier bearbeiteten
Fragestellungen ausgingen. Ich mochte an dieser Stelle in allgemeiner
Form allen danken, die mir Riickmeldungen wie auch Kritik zu meinen
Manuskripten gegebcn haben. Mein besonderer Dank gehort Waja Apostolidis
fUr das Erstellen samtlicher Tabcllen, Johannes Kopp fUr seine
hilfreichen inhaltlichen Hinweise sowie Carsten Emmert fUr die
Anfertigung der Schaubilder und die allgemeine dv-technische
Unterstiitzung. Mannheim, im Dezember 1990 -17- 1. Einleitung und
Problemstellung Das weit verbreitete Interesse an der Werteforschung ist
darin begriindet, daB Werte als zentrale Determinanten flir die
Einstellungen und das Verhaltcn von Individuen gellen. Da menschliches
Handeln in allen Lebensbereichen wirksam ist, kommt Werten somit eine
groBe Bedeutung zu. Die Vermittlung allgcmcincr gescllschaftlicher
Wcrtvorstellun- gen dient dazu, den einzelncn in die Gesellschaft zu
integrieren. Damit haben Werte auch eine systemstabilisierende Funktion.
Aus gescllschaftlichen Wertverlinderungen, die sich mit individuellen
Verlinderungen in einem komplexen Wechselwirkungsverhhltnis be- tinden,
werden daher als negative Folgen auch Desintegrationen befiirchtet, die
system- destabilisierende Wirkungen zeitigen konnen. Urn diese zu
vermeiden, sind neue Steue- rungs-und Anpassungsprozesse erfordcrlich.
Positiv werden diese Entwicklungen wegen differenzierterer Wahrnehmungen
und Bewhltigungen von Rollen und Aufgaben in der Gcsellschaft bewcrtet.