Die Motive jener Ante, die sich nach Kriegsende - 1948/50 - der
manuellen Medizin zuwandten, waren andere als die heutiger
Kursabsolventen der "Deut schen Gesellschaft fUr manuelle Medizin." Die
Kollegen damals waren faszi niert von dem ihnen vollig neuen Aspekt des
"Heilens mit der Hand." Dem spiirten sie mit Hingabe und Engagement
nacho Honorierung aus der Sozialver sicherung war fUr sie kein
Gesichtspunkt. Die engagiertesten Kollegen - wie Biedermann, Cramer,
Gutmann - waren damals nicht zu den RVO-Kassen zugelassen. So war auch
das Engagement des Werksarztes der Akers-Schiffs bauwerft in Oslo, Eiler
Schi0tz, ganz von dieser Faszination getragen. Ange sichts der
Heilerfolge mit der Hand in seinem Betrieb trug er historisches Mate
rial zur manuellen Therapie zusammen, an dessen Veroffentlichung 1958
die hier vorliegende Arbeit anschlieEt. Seit jener Arbeit von Schi0tz
(Manipulasionsbehandling under medisinhisto risk Synsvinklen), einem der
Mitbegriinder der FIMM, erlebten wir im Laufe einer Generation die
explosive Ausbreitung der manuellen Medizin sowohl in den klinischen
Betrieb als auch in die tagliche Praxis hinein. Freilich entdeckten wir
dabei auch bisher verborgen gebliebene Faden manualtherapeutischer Tra
dition, die sich durch die letzten 100 Jahre verfolgen lassen. Hat diese
Faszination die Arbeit der Kollegen in den 50er und 60er Jahren
vorwiegend bestimmt und die heftigen, engagierten Kontroversen
ausgelost, die das Schrifttum jener Jahre kennzeichnen, so sehen wir uns
mit dem Ende der 80er Jahre einer mehr evolutionaren Entwicklung
gegeniiber. Ein vielfaltiges Angebot qualifizierter Ausbildung wird als
selbstverstandlich hingenommen; zugleich stellen wir eine "Verschulung"
dieser Ausbildung fest."