Ich glaube, daß das interessanteste Forschungsobjekt dieser Welt,
abgesehen von der Welt selbst, das menschliche Gehirn ist. So wie eines
Tages die Einsicht in das Wesen der Materie gewaltige Verände- rungen in
unserem Denken zur Folge haben wird, ähnlich erschütternd wird, glaube
ich, das volle Verständnis der Weise sein, wie das Ge- hirn als ein Teil
der Natur uns auch die Kenntnis der Natur vermittelt. Ich kann mir auch
denken, daß die Erklärung der Materie erst auf die Erklärung des Gehirns
zu warten hat, um mit ihr zusammen das ge- schlossene Bild der Welt zu
ergeben, das die Philosophen suchen. Der Zweck dieses Buches ist,
gemessen an den weitschweifenden Gedanken, bescheiden. Es besteht aus
lose zusammenhängenden Kapiteln, alle offen, keines endgültig, insgesamt
weit entfernt von dem Anspruch, ein Lehrbuch der Gehirnwissenschaften
abzugeben. Es sollte verstanden werden als eine kurze Einladung in die
Welt unserer Laboratorien, mit einer Schau unserer hübschesten For-
schungsobjekte und mit Diskussionen, die nicht unbedingt über- zeugen,
sondern eher eine Atmosphäre vermitteln wollen.