English summary: Works of literature form and convey the social
experience of temporality in a unique way. They lend ideas and concepts
of time an aesthetic form and duration, and they document their triumph
as well as their demise. However, literature as a medium of memory
represents not only historical time but possesses within its diverse
manifestations its own specific temporal structures, and is furthermore
part of a complex network of time based practice: reading, analysis,
placing within the context of literary history, mediation, archiving,
etc. This volume is a collection of essays by renowned scholars from
Germany and other countries that focus on the complex relationship
between literature and temporality from the standpoint of various
different philologies and points of view. German description:
Literarische Texte gestalten, pragen und vermitteln die
gesellschaftliche Erfahrung von Zeitlichkeit in besonderer Weise. Sie
verleihen Vorstellungen und Konzepten von Zeit eine asthetische Form und
Dauer, sie dokumentieren ihre Durchsetzung ebenso wie ihren Niedergang.
Literatur als Gedachtnismedium reprasentiert jedoch nicht nur
historische Zeitordnungen, sie verfugt in ihren vielfaltigen
Erscheinungsformen selbst uber spezifisch zeitliche Strukturen und ist
daruber hinaus in ein verzweigtes Netzwerk von Zeitpraktiken' - das
Lesen, Analysieren, literaturgeschichtliche Periodisieren, Vermitteln,
Archivieren usw. - eingebunden. Literatur, so lieae sich pointieren, ist
gebundene Zeit'. Der vorliegende Band versammelt Beitrage renommierter
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die
sich dem komplexen Zusammenhang von Literatur und Zeitlichkeit vom
Standpunkt verschiedener Philologien und aus unterschiedlichen
Blickwinkeln widmen. Im ersten Teil des Bandes, Literatur und
Zeitlichkeit, finden sich vor allem Einzelanalysen, die nach der
spezifischen Gestaltung und Inszenierung von Zeitlichkeit in
literarischen Texten fragen. Die Beitrage des zweiten Teils,
Zeitlichkeit in Philologie und Wissenschaftsgeschichte, erweitern die
Perspektive auf Zeitpraktiken des Umgangs mit Texten und anderen
kulturellen Medien im Kontext unterschiedlicher theoretischer Rahmungen
und historischer Wissenskonstellationen.