Die Arbeit zeigt, daß die thermische Emission von positiven
Ladungsträgern durch die Oberfläche von erwärmtem bzw. flüssi- gem Eisen
zu einer relativen Abstands- bzw. FüllhHhenmessung des Eisens ausnutzbar
ist. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Eine genügend
hoch erwärmte Eisenoberfläche emittiert in Luft positive und negative
Ladungsträger. Die Emission der positiven Ladungsträger ist für eine
relative Abstands- bzw. Füllhöhenmessung des flüssigen Eisens ausnutz-
bar. Die Ionenemission in Luft zeigt ein Verhalten analog zu der in der
Richardsongleichung beschriebenen thermionischen Emission im Vakuum. -
Mittels der thermischen Ionenemission in Luft sind offensicht- lich
Gefügeumwandlungen des Eisens erfaßbar. Eine eingehende Untersuchung
dieses Effektes erfolgte allerdings nicht. - Es besteht ein linearer
Zusammenhang zwischen dem logarith- mierten Emissionsstrom und dem
Abstand der Meßelektrode von der Eisenoberfläche. Dabei nimmt der Strom
mit zunehmendem Abstand ab. - Es sind nur relative FüllhHhenmessungen
praktikabel, dies ist jedoch für den beabsichtigten Anwendungsfall
ausreichend. Ab- solute Messungen sind zumindest bei festem Eisen wegen
der nicht beherrschbaren Oberflächeneinflüsse nicht zu garantie- ren.
Über absolute Messungen bei flüssigem Eisen kann mangels Erfahrung noch
nichts ausgesagt werden. - Die Katodenspannung kann zur Einstellung des
Meßbereiches bzw. der Meßempfindlichkeit benutzt werden. - Günstige
Meßabstände liegen zwischen ca. 80 mm und 120 mm Ka- todenabstand von
der Schmelzenoberfläche. - Die Meßeinrichtung ist voraussichtlich
relatjv billig zu er- stellen. Rrkennbare nachteilige Eigenschaften des
Verfahrens sind: - Der Meßfühler beansprucht Platz in der Kokille. Das
Meßverfahren ist daher nur bei Brammenanlagen, allenfalls bei
Blockgießanlagen, nicht dagegen bei Knüppelanlagen ein- setzbar.