Nur wenige der zu Unrecht übersehenen Denker um 1800 standen so im
Schnittpunkt intellektueller Tendenzen wie Friedrich Carl Forberg. Als
Schüler des Anthropologen Ernst Platner und des Illuminaten Carl
Leonhard Reinhold, als Kommilitone und Freund des Frühromantikers
Friedrich von Hardenberg, als Verleger Johann Gottlieb Fichtes und
Skeptiker seines Systemdenkens forderte er die verschiedenen Richtungen
seiner Zeit vor allem durch Kritik und Verweigerung heraus. Sein
zentrales Anliegen war es, die atheistische Dimension der Kantischen
Philosophie herauszuarbeiten und damit dem Atheismus sein
gesellschaftliches Recht zu erkämpfen, ohne vor dem französischen
Materialismus die Waffen zu strecken.
Die Schriften und Lebenszeugnisse des kantischen Radikalaufklärers
Friedrich Carl Forberg (1770-1848) sind in dieser Studienausgabe
erstmals nach über 200 Jahren vereinigt und gründlich kommentiert. Sein
atheistischer Naturalismus stellt eine wichtige und zu Unrecht
vernachlässigte Position in den Konstellationen der klassischen
deutschen Philosophie dar. Er war Angriff und bot zugleich
Angriffsfläche.
»Ist ein Gott? Antwort: Es ist und bleibt ungewiß.
Kann man jedem Menschen zumuthen, einen Gott zu glauben? Antwort:
Nein.
Kann man rechtschaffen seyn, ohne einen Gott zu glauben? Antwort: Ja.
Kann ein Atheist Religion haben? Antwort: Allerdings.«
Friedrich Carl Forberg
enthält die Bände 1 und 2