Die Automatisierung der Fertigung und Montage elektrischer Leitungssätze
gilt als ein noch weitgehend ungelöstes Problem. Lohnkostenanteile von
über 50 % sind charakteristisch für die Fertigung von Kabelbäumen. Ihre
Komplexität und Variantenvielfalt stellt neben der wirtschaftlichen auch
die technische Realisierbarkeit von Automatisierungsansätzen in Frage.
Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet die Einführung alternativer
Verdrahtungstechniken im Produktbereich zusammen mit der flexiblen,
rechnerintegrierten Automatisierung im Produktionsbereich. Es wurde
deshalb ein Modell zur flexibel automatisierten Kabelbaumherstellung
entwickelt. Globale Zielsetzung war die Darstellung einer Möglichkeit
zur durchgängigen Rechnerunterstützung von der Konstruktion bis zur
Montage. Es wurden Methoden entwickelt, um aus einfachen textuellen und
symbolischen Vorgaben unter Heranziehung implementierter
Konstruktionsregeln Schaltpläne rechnergestützt zu erstellen. Aus dieser
funktionalen und einer zusätzlichen geometrischen Beschreibung des
Produktes werden schließlich ebenfalls rechnergestützt die
Fertigungsunterlagen abgeleitet. Nach der gründlichen Untersuchung der
Schneidklemmtechnik als automatisierungsfreundliche Anschlagtechnik
wurden die Fertigungsprobleme an einem Pilotaufbau zur automatischen
Vorfertigung und Montage von Kabelbäumen untersucht.