Die Literatur über das industrielle Rechnungswesen weist ein Übergewicht
nach der Ertrags- und Kostenseite auf. Die relativ geringe Erforschung
der Finanzströme kann leicht die Ansicht aufkommen lassen, daß dieser
Bereich des Betriebes von untergeordneter Bedeutung sei. Dieses Buch
soll dazu dienen, einer solchen möglichen falschen Meinung
entgegenzuwirken. Hierzu wird die Finanzplanung und Finanzkontrolle als
ein weiterer wichtiger Zweig des industriellen Rechnungswesens
dargestellt. Dabei steht nicht so sehr die organisatorische
institutionelle Ausgestaltung der Finanzrechnung als vielmehr die
Darstellung des Grundgerüstes im Vordergrund. Meine Ausführungen stellen
die Periodengroßen Einnahmen, Ausgaben, Ein- zahlungen sowie
Auszahlungen in den Vordergrund. Neben einer Einführung in die
Grundtatbestände des industriellen Rechnungswesens ergibt sich die
weitere Gliederung nahezu zwangsläufig: Grundsätze der Finanzplanung,
Bestimmung der erwarteten Einnahmen und Ausgaben, Gegenüberstellung
beider Gruppen von Planzahlen und der Vergleich der tatsächlichen mit
den geplanten Größen. Um die Darstellung der Finanzplanung und
-kontrolle nicht zu stören, sind einige Spezialprobleme zu einem
gesonderten Kapitel zusammengefaßt. Rechnungen und Überlegungen, welche
mein Thema nur am Rande berühren, befinden sich im Anhang. Das Buch ist
ursprünglich als Habilitationsarbeit unter dem Titel "Grund- lagen der
Finanzplanung und Finanzkontrolle in Industrieunternehmungen"
entstanden, die der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
der Universität des Saarlandes vorgelegt wurde. Die Anregung zum Thema
habe ich von Herrn Professor Dr. Dr. h. c. Erich Gutenberg empfangen,
dem ich für mancherlei Ratschläge zu großem Dank verpflichtet bin. Die
Hilfe, welche mir seine kritischen Äußerungen boten, möchte ich
besonders hervorheben.