Mit der vorliegenden Arbeit verfolgt der Verfasser das Ziel, anhand
einzelwirtschaftlich orientierter Modellierungen fUr den Fall nicht
perfekt funktionierender Finanzmarkte aufzuzeigen, unter welchen Vor-
aussetzungen es zum AbschluB von Finanzierungsvertragen kommen kann.
Dabei konzentriert er sich in wei ten Passagen auf typische Kreditfi-
nanzierungsvertrage einerseits sowie typische Beteiligungsfinanzie-
rungsvertrage andererseits. Ais Basis seiner Uberlegungen entwickelt der
Verfasser ein in sich geschlossenes Grundmodell einer
Finanzierungsbeziehung, das dem be- kannten Ansatz von Freimer und
Gordon ahnelt. AnschlieBend unterzieht er dieses Modell im Hinblick auf
alternativ modifizierte Pramissen- kranze insgesamt sieben Variationen,
die jeweils theoretisch neue und interessante Einblicke in die Struktur
von Finanzierungsbeziehunge c vermitteln. Die Arbeit ist insgesamt in
den Kontext der "Neuere Finanzierungs- theorie" einzuordnen, die unter
anderem dadurch gekennzeichnet ist, daB die zwischen den Parteien eines
Finanzierungsvertrags bestehenden Asymmetrien bezUglich der Information,
der finanziellen Betroffenheit und der Gestaltungsmoglichkeiten explizit
berUcksichtigt werden. Sie weicht allerdings insoweit von den gangigen
Ansatzen der "Neueren Fi- nanzierungstheorie" ab, als sie gerade nicht
auf die Analyse der Vor- aussetzungen fUr auch unter den genannten
einschrankenden Bedingungen moglicherweise existierendes
Marktgleichgewicht ausgerichtet ist, son- dern ganz bewuBt die Situation
der einzelnen Vertragsparteien in un- gleichgewichtigen Situationen
untersucht. Damit folgt der Verfasser zwar nicht dem aktuellen Trend
finanzierungstheoretischer Arbeiten. Er wendet sich jedoch einer
Fragestellung zu, die zweifelsohne sowohl von hoher praktischer
Bedeutung als auch von nicht minder hohem theoreti- schen Interesse ist.
Ungeachtet der evidenten Praxisrelevanz des Unter- suchungsgegenstandes
weist die streng formal-modelltheoretische Unter- suchungsmethode die
Arbeit allerdings eindeutig dem Bereichder Grund- lagenforschung zu.