Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere
Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen, Sprache:
Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll der Fragestellung auf den Grund
gegangen werden, inwieweit sich eine filmische Adaption von dessen
literarischer Grundlage unterscheidet. Dabei soll der Fokus auf
Adaptionen von Märchen liegen und es soll ausschließlich auf
gattungstheoretischer Ebene verglichen werden. Als
Untersuchungsgegenstand und stellvertretendes Beispiel dient das
Volksmärchen Dornröschen der Gebrüder Grimm und dessen filmische
Disney-Adaption "Maleficent - Die dunkle Fee". Das erste Merkmal des
Märchens ist dessen Eindimensionalität. Damit ist das Phänomen des
Märchens gemeint, dass dort die Menschen mit dem Jenseitigen verkehren,
als ob es Ihresgleichen wäre. Die menschlichen Charaktere des Märchens
spüren keinen Unterschied zwischen Diesseits und Jenseits und nehmen die
Phantastik auch nicht als interessant oder außergewöhnlich wahr. "Im
Märchen wirkt das Wunderbare nicht als ein Wunder, sondern wie eine
Selbstverständlichkeit, die weder erstaunt noch erklärt zu werden
braucht." Der Märchenheld wundert sich nicht über das Seltsame und
besitzt weder Angst noch Neugier. "Wenn Neugierde vorkommt, so ist sie
durchaus profan: Sie richtet sich auf Vorgänge, nicht auf Wesenheiten."
Genauso verhält es sich mit der Angst der Märchenfiguren, sie fürchten
sich vor Gefahren und nicht vor unheimlichen Gestalten wie Drachen oder
Hexen. Da der Märchenheld sich also weder wundert noch fürchtet, scheint
ihm "das Gefühl für das Absonderliche [zu fehlen und] alles zur selben
Dimension zu gehören". Daher der Begriff der Eindimensionalität. Die
einzige Art und Weise das Andere im Märchen auszudrücken, ist die
örtliche Ferne. Diesseits und Jenseits werden also "wenigstens örtlich"
auseinandergerückt, um die zwei Welten ansatzweise unterscheiden zu
können, obwohl deren Figuren unbefangen miteinander umgehen. An dieser
Stelle ist darauf h