Dieses Buch ist aus Vorlesungen hervorgegangen, die der Autor in den
Jahren 1974 - 1979 am Institut fur Informationsverarbeitung der
Universit t Tubingen gehalten hat. Die Vorlesungsreihe stand unter dern
Bemlihen, eine urnfassende Theorie der Leistungsbestirnrnung komplexer
Systeme (insbesondere von Computersystemen) anzubieten. In diesem
Zusarnrnenhang erschien es notwendig, auch auf Fragen und neuere
Ergebnisse der Zuverl ssigkeitstheorie einzugehen. Zuver- l ssigkeit und
Verfugbarkeit sind ja wesentliche Aspekte der Leis- tung eines jeden
Systems. In Kapitel 2 wird ein nun schon klassisches Gebiet der Zuverl
s- sigkeitstheorie behandelt, n lich die statische oder auch fehler-
maskierende Redundanz. Sodann wird an Hand von Beispielen erl u- tert,
was unter einem fehlertoleranten System zu verstehen ist (Kapitel 3).
Als Beispiel dienen uns Mehrrechnersysteme (multi- processing systems).
Es liegt nahe, die Kornrnunikationsstruktur sol- cher Systeme, wie auch
die der Nachrichtentechnik, durch Graphen zu beschreiben. Die
Bestirnrnung ihrer Zuverl ssigkeit wird uns des- halb auf
Optimierungsaufgaben aus der Graphentheorie fuhren und insbesondere mit
Problemen der Algorithmen- und Komplexitatstheorie konfrontieren. Eine,
im Hinblick auf Fehlertoleranz besonders wich- tige Eigenschaft der
Mehrrechnersysteme ist ihre prinzipielle F higkeit zur Selbstdiagnose.
Mit ihr werden wir uns anschlieBend befassen. Selbstdiagnose kennt man
zwar von jeher bei biologischen und sozi06konomischen Systernen, in
technologischen Systemen lieB sie sich jedoch bisher kaurn
verwirklichen, da sie ein intelligen- tes Systemverhalten voraussetzt.
Diese Situation hat sich mit dem Erscheinen des Mikropro essors
grundlegend ge ndert. Fur die Ent- wick lung zukunftiger Computersysteme
werden Fehlertoleranz und Selbstdiagnose zweifellos eine irnrner gr6Bere
Bedeutung erlangen.