Dokumentarische Filme aller Genres in TV, Kino und Netz entfalten ihre
informative Kraft erst dann, wenn sie dramaturgisch als Erzählungen
strukturiert sind, nicht als Aufzählungen. Sie müssen die Emotionen des
Publikums wecken, damit die filmische Information verstanden werden
kann. Wirksame dokumentarische Filmgestaltung ist begründet in der Art,
wie Menschen hinschauen und hinhören. Ihre Wahrnehmungen werden zu
Vorstellungen; diese prägen die Information. Dadurch verändern sich
viele überkommene Regeln für Dokumentarische Filme. Neue Ideen werden
möglich.
Werkzeuge dafür sind der Erzählsatz, die Roten Fäden, die
Drama-Elementarmuster, das konzentrierte Zusammenspiel der sechs
filmischen Erzähler, Emotionsziel und Argumentziel und die für
Erzählungen charakteristische Polaritätslogik.
Anders als fiktionale Filme müssen Dokumentarische Filme durch ihre
erzählerische Struktur und filmische Gestaltung einen nachprüfbaren
Bezug zur Lebensrealität des Publikums schaffen. Spielfilme hingegen
können in ihrem jeweils definierten Erzählkosmos plausibel und
authentisch sein. Im Dokumentarischen lassen sich auch Werkzeuge und
Muster der Fiktionalen Dramaturgie nutzen, aber mit anderer Absicht und
Wirkung: sie müssen die Lebensrealität treffen.
Das Buch von Gregor Alexander Heussen zeigt Dokumentarische Dramaturgie
praktisch; und begründet sie mit Erkenntnissen der
Kognitionswissenschaft. Redakteure* und Film-Auftraggeber* finden
Werkzeuge und Denkwege für Planung, und Filmabnahme. Autoren* erfahren
die Kraft der dramaturgischen Recherche und entdecken neue
Gestaltungsmöglichkeiten bei Dreh und Montage.
Das Buch ist ein Muss für alle, die sich für dokumentarischen Film in
TV, Kino, Netz und Unternehmen interessieren. Mit dem Buch sind 29
runterladbare, sofort nutzbare Drama-Werkzeuge verlinkt.