Die Thematik dieses Buches ist im Schnittpunkt zweier So-
zialwissenschaften, der Ethnologie und der Soziologie, ange- siedelt.
Gegenstand der Ethnosoziologie sind im Verständnis der Verfasser intra-
und intergesellschaftliche und -ethni- sche Strukturen und Prozesse, die
insbesondere über die Ver- fahren des interkulturellen Vergleichs
erschlossen werden können. Insofern wird - freilich mit einigen
Vorbehalte- an eine Tradition angeschlossen, die in Deutschland von Ri-
chard THURNWALD vertreten und mit wichtigen Veränderungen von Wilhelm E.
MÜHLMANN fortgeführt worden ist. Es handelt sich damit keineswegs um
eine weitere "Bindestrich-Soziolo- gie", sondern um einen
eigenständigen, legitimen und im deutschen Sprachraum leider viel zu
gering beachteten Be- reich sozialwissenschaft lichen Diskurses, von dem
die Ent- wicklung der Soziologie in vielfältiger Weise nachhaltig be-
einflußt worden ist. Dieses Buch wäre niemals entstanden ohne eine
gemeinsame Etappe in der Biographie der beiden Verfasser durch das stu-
dium am ehemaligen Institut für Soziologie und Ethnologie der
Universität Heidelberg. Diesem Institut, seinem geisti- gen Klima in
Lehre und Forschung und denen, die das möglich machten, gilt unsere
dankbare Erinnerung. Besonderen Dank schulden wir Frau Plüisch, die
unter erheb- lichem Zeitdruck das Manuskript fertigstellte, und nicht
zu- letzt auch unseren Studenten, mit denen zahlreiche Einzel- themen
dieses Buches in Lehrveranstaltungen diskutiert wer- den konnten und die
manche wertvolle Anregung dadurch gege- ben haben.