In diesem Band werden methodische Aspekte ethnographischer Arbeit
fokussiert. Unbeschadet dessen erscheint die Reinheit der je
eingesetzten Erkundungs- und Deutungstechniken prinzipiell als
nachrangig gegenüber der Aufgabe, so Vieles und so Vielfältiges wie
möglich über die Welt, in der man sich jeweils bewegt, in Erfahrung zu
bringen. Dies gelingt in Ethnographien vorzugsweise dadurch, dass die
forschende Person am Leben in ihrem jeweiligen Feld tatsächlich teilhat
und dass sie zugleich im Feld so agiert, dass sie es möglichst wenig von
äußeren Wertsetzungen her beeinflusst und verändert.Die besondere
forscherische Kompetenz der Ethnographie treibenden Person besteht
dementsprechend vor allem darin, dass sie in der Lage ist,
erkenntnisoptimierend zwischen existenzieller Nähe und analytischer
Distanz zu changieren - was insbesondere deshalb so bedeutsam ist, weil
Datenerhebung, Datenauswertung und Theoriebildung eben nicht in einer
vorweg festgelegten, linearen Abfolge stehen, sondern weil der
explorativ-interpretative Forschungsprozess in einer spiralförmigen
Bewegung stattfindet.