Der Mensch ist fähig zu erkennen. Diese Fähigkeit setzt allerdings seine
bio- logische Integrität (Ganzheit, Unversehrtheit) voraus. Der Mensch
kann außerdem erkennen, daß er erkennt. Erkennen (Kognition) als basale
psychologische und somit biologische Funktion steuert seine Handhabung
der Welt, und Wissen gibt seinen Handlungen Sicherheit. Objektives
Wissen scheint möglich, und die Welt erscheint dadurch planvoll und
vorhersagbar. Und doch ist Wissen als Erfahrung etwas Persönliches und
Privates, das nicht übertragen werden kann. Das, was man für übertragbar
hält, nämlich objektives Wissen, muß immer durch den Hörer geschaffen
werden: Der Hörer versteht nur dann, und objektives Wissen erscheint nur
dann übertragbar, wenn der Hörer zu verstehen (vor)bereit(et) ist.
Kognition als biologische Funktion besteht darin, daß sich die Antwort
auf die Frage Was ist Kognition? aus dem Verständnis des Erkennens bzw.
des Erkennenden aufgrund der Fähigkeit des letzteren zu erkennen ergeben
muß. Eben darin besteht meme Arbeit. Epistemologie Der zentrale Anspruch
der Wissenschaft ist Objektivität: sie [die Wissenschaft] ist
bestrebt, mit Hilfe einer wohldefinierten Methodologie Aussagen über die
Welt zu machen. Gerade in der Basis dieses Anspruches liegt jedoch ihre
Schwäche: die apriorische Annahme, daß objektives Wissen eine
Beschreibung dessen darstellt, was man weiß. Eine solche Annahme
erfordert die Klärung der Fragen Worin be- steht Erkennen bzw. Wissen?
und Wie erkennen und wissen wir? Biologie a) Das größte Hindernis für
das Verständnis der Organisation des Lebendigen liegt darin, daß es
nicht möglich ist, sie durch eine Aufzählung ihrer Eigen- schaften zu
erklären. Sie muß vielmehr als Einheit verstanden werden.