Die klinische Notwendigkeit und das BewuBtsein neuer technischer
Moglich- keiten hatten zu einer raschen Entwicklung der Herzchirurgie
gefUhrt, nachdem durch die moderne 1ntubationsnarkose und die
Antibiotica der Weg grundsatzlich geebnet war. Auch die Korrektur von
Herzklappenfehlern wurde durch den Aus- bau der Verfahren der
Hypothermie, der Herz-Lungen-Maschine einschlieBlich der
Coronarperfusion und der elektrischen Fibrilation, Defibrilation und des
Pacema- kers ermoglicht. Die in diesem Zusammenhang entwickelten
kiinstlichen Herzklappen sind heute in vielen Fallen den plastischen
Korrekturversuchen infolge ihrer voraus- bestimmbar zuverlassigen
Ventilfunktion iiberlegen. Andererseits weisen aIle gegenwartigen
Modelle von Herzklappenprothesen deutliche Mangel auf, die zu einer
sorgfaltig abgewogenen 1ndikationsstellung zwingen. Manche der
prothesenbedingten Komplikationen werden noch durch konstruk- tive
Verbesserungen zu vermeiden sein. Andere, die bei der Verwendung kiinst-
licher Materialen im Herzen vorlaufig unumganglich erscheinen, sollten
in ihrem AusmaBe bekannt und kalkulierbar werden, um im Einzelfalle des
herzklappen- kranken Patienten Vor-und Nachteile gegeniiber plastischen
Korrekturmoglich- keiten abwagen zu konnen. Dariiber hinaus wird standig
ein Vergleich mit den Moglichkeiten der Homotransplantation von
Herzklappen notwendig sein, um gegebenenfalls Fortschritte in der
Uberwindung der biologischen Unsicherheits- faktoren und Schwierigkeiten
dieses sicherlich vielversprechenden Verfahrens ausnutzen zu konnen
(BEALL et al., 1965; MULLER et aI., 1961; Ross, 1963 u.a.).