Das Investitionsumfeld für neue Finanzinvestoren in Europa unterlag in
den letzten zehn Jahren dynamischen Veränderungen. So ist die Zahl der
Private Equity-Gesellschaften in Europa stark gestiegen, während allein
das von deutschen Private Equity-Gesellschaften verwaltete Kapital zum
Ende 2005 mit 54,2 Mrd. Euro einen neuen Höchststand im Vergleich zu den
Vorjahren erreichte. Infolge des Wachstums des Private Equity-Marktes
hat sich der Wettbewerb unter den Beteiligungsgesellschaften in den
letzten Jahren merklich intensiviert. Mehr Marktteilnehmer und mehr
Kapital drücken auf erzielbare Renditen und steigern die Anforderungen
an die Leistungen der Private Equity-Häuser. Private
Equity-Gesellschaften begegnen dieser Herausforderung zum einen durch
eine aktivere Managementunterstützung zur vollen Ausschöpfung des
Wertsteigerungspotentials ihrer Portfoliounternehmen und zum anderen
durch eine zunehmende Differenzierung. Ein mögliches Feld für eine
solche Differenzierung von anderen Private Equity-Gesellschaften bietet
die Spezialisierung auf Turnarounds und Restrukturierungen, in denen
durch ein aktives Management im Erfolgsfall besonders große
Wertsteigerungen bei Krisenunternehmen zu erzielen sind. Gerade im
Vergleich zur klassischen Restrukturierung, wo das Krisenunternehmen im
Normalfall eine kombinierte Banken/Berater Restrukturierung durchläuft,
können Private Equity Investoren aufgrund von speziellen Erfolgsfaktoren
einen Turnaround schneller und erfolgreicher herbeiführen. Diese
Untersuchung beschäftigt sich mit den Gründen für diesen höheren
Restrukturierungserfolg und nennt die wesentlichen Erfolgsfaktoren
anhand des Private Equity Investitionsprozesses.