Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts entsteht ein neues
Krisenbewusstsein der entwickelten Gesellschaften, die einen raschen
sozialen Wandel durchlaufen. Gesellschaftstheoretische Entwürfe werden
im Namen einer neuen Wissenschaft ausformuliert, für die sich die
Bezeichnung "Soziologie" rasch durchsetzt. Neben die ältere Statistik
tritt sozialwissenschaftliche Forschung, die der theoretischen Anleitung
bedarf. Für René König hat vor allem der die empirische Forschung
anleitende Entwurf Emile Durkheims paradigmatische Bedeutung für die
Entwicklung einer humanistischen Zielen zustrebenden Gesellschaft, so
dass sich König immer wieder an diesem Entwurf einer an Tatsachen
orientierten Soziologie mit theoretischem Anspruch und moralischem
Profil orientiert hat. In diesem Band werden Königs Schriften zu
Durkheim und zur französischen Soziologie versammelt. Zusätzlich wird
sein reiches Schaffen an Diskussionsbeiträgen und Rezensionen sichtbar
gemacht.