Franziska Gräfin zu Reventlow: Ellen Olestjerne. Roman Entstanden
1900-1902. Erstdruck: München (J. Marchlewsky & Co.) 1903. Vollständige
Neuausgabe mit einer Biographie der Autorin. Herausgegeben von
Karl-Maria Guth. Berlin 2015. Textgrundlage ist die Ausgabe: Franziska
Gräfin zu Reventlow: Autobiographisches. Ellen Olestjerne. Novellen,
Schriften, Selbstzeugnisse. Herausgegeben von Else Reventlow. Mit einem
Nachwort von Wolfdietrich Rasch, München: Langen Müller, 1980. Die
Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie
zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage
unter Verwendung des Bildes: Marie von Geysow, Fanny zu Reventlow, 1902.
Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt. Über die Autorin: 1871 in Husum geboren,
bricht Franziska Fanny Sophie Auguste Liane Adrienne Wilhelmine Gräfin
zu Reventlow 1893 mit ihrer Familie und zieht als ausgebildete Lehrerin
nach München, wo ihr Verlobter ihr das Studium der Malerei finanziert.
Sie wird prominentes Mitglied der Münchner Bohème und übersetzt
umfangreich aus dem Französischen. Gemeinsam mit ihrem zeitweiligen
Lebensgefährten, Bohdan von Suchocki, Franz Hessel und ihrem kleinen
Sohn Rolf bezieht sie eine Wohngemeinschaft in der Kaulbachstraße 63,
das sogenannte Eckhaus. Nach dem Scheitern des WG-Projektes, der
Totgeburt zweier Mädchen und Suchockis Emigration in die USA verlässt
Reventlow München und zieht ins Tessin, wo sie eine Scheinehe mit einem
baltischen Baron eingeht, um ihm eine Erbschaft zu ermöglichen, an der
sie teilnimmt. 1913 schreibt sie den Schlüsselroman Herrn Dames
Aufzeichnungen oder Begegnungen in einem merkwürdigen Stadtteil, in dem
sie die Schwabinger - von ihr Wahnmoching genannt - Künstler und
Intellektuellenszene der Jahrhundertwende persifliert. 1918 stirbt Fanny
Gräfin zu Reventlow im Alter von 47 Jahren in Locarno an Herzversagen
während einer Operation.