Das vorliegende Buch hat sich aus der in ihm enthaltenen engeren Aufgabe
entwickelt, den gegengekoppelten Verstarker zu behandeln. Diese Aufgabe
ist etwas zwiespaltig: Zunachst soUte eine Darstellung der Moglichkeiten
und Grenzen in der Anwendung der Gegenkopplung entstehen, welche als
brauchbarer Leit- faden fiir die Praxis dienen konnte; gleichzeitig
vertragt der gegengekoppelte Verstarker nicht die naherungsweise
Behandlung, wie sie sonst in der Nachrichten- technik iiblich ist. Die
Stabilitatsbedingungen erzwingen streng richtige Betrach- tungen. Wer
einen gegengekoppelten Verstarker bauen will, steht vor einer mehr-
fachen Schwierigkeit: Er fangt mit einem hicht gegengekoppelten
Verstarker an, wobei er hofft, die zu groBen urspriinglichen Fehler
durch eine entsprechende Gegenkopplung herahsetzen zu konnen. Das
gelingt aber nur dann, wenn der Verstarker nach Schlie Ben der
Gegenkopplung stabil bleibt. Zwar kann man stabilisierende Glieder in
den Gegenkopplungskreis einbauen; sie verschlechtern aber wieder die
Wirksamkeit der Gegenkopplung. namentlich in der Nahe der Grenzfreq
uenzen. Dem Urheber eines Gegenkopplungskreises fehlt eine Beschreibung
derjenigen Moglichkeiten, die er im Rahmen der Stabilitat erwarten kann.
und eine An- gabe iiber den dahin fiihrenden Weg. Zwar gibt es
Stabilitatskriterien. Aber es ist leichter und einfacher, am Verstarker
selbst zu priifen, ob er stabil ist oder mit welcher Frequenz er
schwingt, als deshalb erst einmal den Gegenkopplungskreis
aufzuschneiden, urn auf Umwegen zum gleichen Ergebnis zu gelangen.