3 vielen Gesichtspunkten, unter denen das zugehorige statistische
Problem behandelt werden kann, solche, bei denen die Losung nach einer
anderen Regel gefunden wird. Oft besteht die statistische Aufgabe auch
darin, zu prufen ("testen"), ob das vorgeschlagene
wahrscheinlichkeitstheo- retische Modell brauchbar ist. Hat man weitere
Kenntnisse uber die Auswirkungen der Antworten statistischer Fragen,
etwa in Form von Gewinn und VerlustgroBen, so kann man mittels
allgemeiner Prinzipien, z. B. dem Mini-Max-Prinzip, systematisch
Methoden zur Beantwortung statischer Fragen entwickeln:
"Entscheidungstheorie", hier an mehreren Stellen als "hohere Gesichts-
punkte" dargestellt. Von vielen Autoren wird ein Teil der
Urwahrscheinlichkeiten als "subjektives Wissen", "Vorherbewertung" oder
anders bezeichnet; dies soll die Ubertragbarkeit der Ergebnisse auf
andere Fiille ein- .schranken; fur die mathematische Betrachtung ist
dies unerheblich, da die formale Behandlung dieselbe ist. Philosophisch
interessierte Leser seien darauf hingewiesen, daB man jegliches
Erfahrungsammeln, auch das Denken selbst, als einen ProzeB
unvollstandiger Induktion bezeichnen konnte, bei dem wir die Sicher-
heit der Aussagen zu vergroBern suchen; letztlich konnte also alles
Denken als Statistik bezeichnet werden. 1m ersten Kapitel wird der
einfachste Fall wahrscheinlichkeits- theoretischer Modelle, der
Munzenwurf, behandelt und das zugehorige statistische Problem
diskutiert; der weitere Aufbau beschrankt sich im ersten Teil auf die
mathematisch besonders einfachen diskreten Wahrscheinlichkeiten, wahrend
im zweiten Teil dann zufallige GroBen mit Verteilungsdichten zugelassen
werden. Der Anhang behandelt die an vielen Stellen der
Wahrscheinlichkeits- theorie, der eigentlichen Statistik und bei der
"Linearen Optimierung" auftretenden Extremwertaufgaben mit Ungleichungen
als Neben- bedingungen.