Pharmaunternehmen, die versuchen, ihren transaktionalen in einen
relationalen Ansatz zu überführen, stellen häufig ernüchtert fest, dass
sich die davon erhofften Erfolgswirkungen nicht eingestellt haben. Max
Kretzer untersucht die Effektivität der relationalen Marktbearbeitung in
der Pharmabranche. Dazu wurde eine großangelegte schriftliche Befragung
von Pharmareferenten und niedergelassenen Ärzten in Deutschland
durchgeführt. Es stellt sich heraus, dass weder die Zufriedenheit des
Arztes noch das Vertrauen des Arztes einen Einfluss auf die
Kundenloyalität hat. Das Commitment des Arztes hingegen hat einen
starken Einfluss auf die Kundenloyalität und ist damit der zentrale
Differenzierungsfaktor in der Pharmabranche. Darauf aufbauend werden auf
Basis desselben dyadischen Datensatzes die Einflussfaktoren und
Auswirkungen von Fehlwahrnehmungen des Commitment des Arztes untersucht.
Daraus geht hervor, dass Pharmareferenten, die das Commitment des Arztes
überschätzen, weniger bemüht sind, eine langfristige Beziehung mit dem
Arzt aufzubauen, was sich negativ auf die Kundenloyalität auswirkt.
Zudem werden arztbezogene, beziehungsbezogene, referentenbezogene und
unternehmensbezogene Faktoren identifiziert, die zu einer Reduktion von
Fehlwahrnehmungen des Commitment des Arztes beitragen können.