Mit der Verbreitung des elektronischen Datenaustauschs tritt die
Informationsverarbeitung in eine neue Phase: es wird eine
zwischenbetriebliche Integration mit neuer Qualität möglich. Dabei
hängen sowohl die Wirksamkeit als auch die Wirtschaftlichkeit in hohem
Maße von dem Standardisierungsgrad der verwendeten Verfahren ab. Während
es seit langem technisch möglich ist, maßgeschneiderte Einzellösungen
für den zwischenbetrieblichen Informations- austausch zu entwickeln, ist
eine wirtschaftliche Abwicklung gerade für kleine und mittlere
Unternehmen entscheidend davon abhängig, ob es allgemein oder zumindest
weitgehend an- erkannte Standards gibt. Es haben sich inzwischen viele
Branchenstandards herausgebildet, die aber immer wieder das gleiche
Problem deutlich werden lassen: es gibt kaum ein Unternehmen, das seine
Geschäfts- beziehungen wirklich nur innerhalb einer Branche unterhält.
Vielmehr müssen sehr oft meh- rere Verfahren nebeneinander eingeflihrt
und gepflegt werden. Während dies für große Unternehmen keine große
Belastung bedeutet, schrecken die kleineren verständlicherweise davor
zurück -dadurch wird die Ab.eptanz von elektronischem Datenaustausch
insgesamt behindert. Eine wirksame Abhilfe kann nur durch einen
universellen und globalen Standard geschaffen werden, wie er mit der
internationalen Norm UN/EDIFACT vorliegt. Diese Norm erfüllt zwar
einerseits die Forderung nach einer einheitlichen Lösung für die ver-
schiedensten Anwendungsfälle, andererseits bewirkt dies aber auch einen
Umfang und eine Komplexität, die vielfach kritisiert werden. Die
Diskussion wird häufig sehr oberflächlich und vordergründig geführt. Es
fehlt bisher eine wissenschaftlich fundierte Untersuchung.