Von Mechanik soll die Rede sein - oder zumindest einem Teilgebiet davon.
Und zwar von der Mechanik, die durch GALILE! 1638 und NEWTON 1687 zum
Durch- bruch als exakte Natur-Wi33en-schaJt, von EULER 1750/75 zur Blüte
und von LAGRANGE 1788 und HAMILTON 1835 zur Vollendung geführt wurde -
um mit einigen Namen einen Rahmen zu stecken. Daß hierbei die Mechanik
eine der ersten Naturwissenschaften war, ihr zumindest "eine
Schrittmacherrolle zugefallen ist"l, macht das Thema reizvoll, ist aber
natürlich kein ausreichender Grund, zu den vorhandenen Abhandlungen eine
weitere hinzuzufügen. Vielmehr liegt eine gewlsse Berechtigung in dem
Versuch, das vorhandene Material zu ordnen und aus einem Blickwinkel
heraus zu betrachten, der den momentanen Anforderungen an die Mechanik
gerecht wird. Wo steht die Mechanik heutef "Die Mechanik der Rezepte -
in früheren Jahrhun- derten durchaus effektiv - hat ausgedient. Die
weitgehenden Idealisierungen, in der als klassisch bezeichneten Periode
noch als angemessen und zulässig akzeptiert, müssen jetzt mehr und mehr
abgebaut und durch realistischere Annahmen ersetzt werden" 1. Dies
kennzeichnet einen Wandel von einer "Ideal-Mechanik zu einer
Real-Mechanik" 1. Als Realmechnik kann die Mechanik, die früher
Vorbildcharak- ter für andere Wissenschaften hatte, "wieder
beispielgebend sein oder werden. Wir sollten uns also nicht von dem
gelegentlichen Geschwätz über die angeblich abge- schlossene und damit
nicht mehr entwicklungsfähige Mechanik verwirren lassen.