Die vorliegende Studie beschäftigte sich mit der Frage, ob
Zielintentionen (Locke, Shaw, Saari, & Latham, 1981) oder
Durchführungsintentionen (Gollwitzer, 1999; Gollwitzer & Brandstätter,
1997) die Unabhängigkeit von Entscheidungen in einem computerbasierten
Asch-Paradigma stärken können. Zu diesem Zweck lernten die Teilnehmer in
den beiden Versuchsgruppen jeweils dasselbe Ziel ("Ich will gute
Entscheidungen treffen") in Verbindung mit verschiedenen Plänen. Der
Plan in der Gruppe mit der Zielintention lautete "Ich will auf meinen
ersten Eindruck vertrauen". Der Plan in der Gruppe mit der
Durchführungsintention lautete "Wenn ich eine Entscheidung zu treffen
habe, dann vertraue ich auf meinen ersten Eindruck". In der
Kontrollgruppe gab es weder ein Ziel noch einen Plan. Die Leistung der
Gruppe mit der Durchführungsintention unterschied sich nicht von der
Leistung der Kontrollgruppe. Die Leistung in der Gruppe mit der
Zielintention unterschied sich tendenziell von der Leistung der Gruppe
mit der Durchführungsintention und der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse
deuten darauf hin, dass die Zielintention im Rahmen dieser Arbeit die
effektivere Strategie war, um sich gegen den Einfluss der Mehrheit zu
schützen.