Neben dem traditionellen Wettbewerb um persönliche Anerkennung
(Reputation) müssen Wissenschaftler an deutschen Universitäten in
zunehmendem Maße auch um materielle Ausstattung für die Forschung
konkurrieren - insbesondere um Drittmittel. Der Autor untersucht anhand
von Leitfadeninterviews, wie sich steigender Drittmittelwettbewerb auf
das Verhalten von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachgebiete - der
Grünen Biotechnologie einerseits und der Mittelalterforschung
andererseits - auswirkt. Die Ergebnisse zeigen, dass die
Drittmitteleinwerbung bei den Biotechnologen eine unabdingbare
Voraussetzung zur Durchführung von Forschung ist, während sie in der
Mittelalterforschung zusätzlich als Signal dient, um Leistungsfähigkeit
gegenüber Außenstehenden zu demonstrieren und die Legitimation des
Fachgebietes zu erhöhen.