Die Rahmenbedingungen für die Einführung Digitalen Fernsehens in
Deutsch- land haben sich in den letzten Monaten beständig gewandelt; das
Verfahren um die kartellrechtliche Genehmigung der Zusammenarbeit von
Bertelsmann und Kirch in Brüssel sowie die Pläne der Telekom, ihr
Breitbandkabelnetz rasch zu verkaufen, öffneten das Tableau erneut für
ganz unterschiedliche Entwicklungsszenarien. Dies erlaubt es, in der
Untersuchung, deren Ergeb- nisse hier präsentiert werden, einen etwas
grundlegenderen Blick auf die Marktsituation und die Entwicklung eines
rechtlichen Regelungsrahmens zu werfen. Bei der Bearbeitung des
Projektes wurde schon früh deutlich, daß Fragen der Zugangssicherung zu
Dienstleistungen Digitalen Fernsehens und Fragen der
Konzentrationskontrolle im Rundfunkbereich sinnvollerweise nicht ge-
trennt beurteilt werden können. Die nachfolgend unterbreiteten
Vorschläge zur Fortentwicklung der Regulierung sind daher bemüht, diese
Regelungs- perspektiven in ersten Ansätzen zu vernetzen, ohne dabei das
bestehende Re- gelungsgefüge vollständig zu entflechten, und mit dem
Ziel einer Regelung, +tus einem Guß" neu zusammenzufügen. Die
Formulierung von Regelungskonzepten, aber auch - vorgelagert - die
Verständigung darüber, welche Ziele überhaupt verfolgt werden sollen,
wird angesichts der Konvergenz der Netze durch die Digitalisierung nicht
in einer schlichten Fortschreibung des Bestehenden erfolgen können. Die
vorliegende Untersuchung wirft daher an verschiedenen Stellen einen
Blick ins Auslan- vor allem nach Großbritannien - um dort vorhandene
Erfahrungen zu nutzen.