gestellte Aufgaben, Methode der finiten Elemente, Verzweigungsprobleme
und anderes. Bei dem Problem der Modernisierung der Darstellung glaubte
ich, behutsam vorge- hen zu müssen. Es gibt genügend viele sehr
abstrakte, oft auf der Funktionalanalysis basierende Lehrbücher über
Differentialgleichungen, bei denen aber gewöhnlich die Anwendungen und
die konkrete Seite zu kurz kommen. Es lag mir aber sehr daran, daß
Ingenieure und Naturwissenschaftler die Darstellung verstehen können.
Damit aber den Anwendern der Zugang zu moderner mathematischer Literatur
nicht ver- baut wird, habe ich mich entschlossen, den grundlegenden
allgemeinen Existenz-und Eindeutigkeitssatz zweimal zu bringen, einmal
in der klassischen Weise und ein zweites Mal in funktionalanalytischer
Sprechweise; der Leser wird bemerken, daß die bei den Beweise in
gleicher Weise vorgehen. An dieser Stelle sei mir ein Wort zur
allgemeinen Situation der Mathematik gestat- tet: Bei der Mathematik,
die doch von ihrer Anwendbarkeit lebt, besteht vielfach immer noch die
Gefahr, die Abstraktionen über zu bewerten und die Konkretisierun- gen
zu vernachlässigen. Häufig wird ein guter Ingenieur mit einer konkreten
Diffe- rentialgleichung besser fertig als ein Mathematiker, und die
Mathematik verliert an Boden. Das bedeutet immer noch eine ernst zu
nehmende Gefahr für die Mathematik. Bei der zweiten Auflage haben mir
die Herren Prof. Dr. Günter Meinardus, Dr. Alfred Meyer und Dr. Rüdiger
Nicolovius sehr geholfen. Sie haben nicht nur die mühevolle Überprüfung
bis in alle Einzelheiten des Zahlenmaterials vorgenommen, sondern mir
auch zahlreiche wertvolle Ergänzungs- und Verbesserungsvorschläge
gemacht, z. B. verdankt ihnen die Zusammenstellung in Kapitel III Nr. 20
die Über- sichtlichkeit und Vollständigkeit.