lesungen gemaB solI auch das Buch einem Leser, der keine Vorkenntnisse
in hoherer Mathematik besitzt, die Gelegenheit geben, einen moglichst
strengen und systematischen Aufbau der Theorie der reellen Funktionen
kennenzulernen. Dementsprechend sind aIle Beweise bis in die Einzel-
heiten hinein ausgeflihrt, und in den ersten Paragraphen werden wich-
tige Beweismethoden eigens erlautert. Dabei nehmen wir jedoch den
logischen und mengentheoretischen Gesetzen gegenliber einen naiven", d.
h. nicht-axiomatischen, Standpunkt ein. Das gilt besonders flir das
Prinzip der vollstandigen Induktion und damit auch flir den Begriff der
natlirlichen Zahl und der Folge. Wir geben eine Obersicht iiber den
Inhalt des Buches. Grundlegend ist der Begriff der reellen Zahl. 1m
ersten Kapitel werden die Axiome des rellen Zahlkorpers mit ihren
einfachsten Folge- rungen ausflihrlich besprochen; die unendlich fernen
Punkte + 00 und - 00 werden axiomatisch miteingeflihrt. Die nachsten
beiden Kapitel sind dem Umgebungsbegriff und dem darauf fuBenden
Grenzwertbegriff flir Folgen und Reihen gewidmet. Da wir flir die
Definition der Konvergenz die natlirliche (uniforme) Topologie der
Zahlengeraden zugrundelegen, bleibt die Konvergenz gegen ± 00
ausgeschlossen. - Die Begriffe limes superior" und limes inferior" sind
so gefaBt, daB sie mit der Definition der halbstetigen Funktionen
harnionieren. Reelle Funktionen werden im vierten Kapitel behandelt. Vor
den stetigen werden halbstetige Funktionen definiert. Dieser
Funktionstyp ist in Kapitel VII flir die Definition von Umgebungen im
Funktions- raum wichtig und damit zur Einflihrung des Lebesgueschen
Integrals, das in diesem Buch -das unbefriedigende Riemannsche Integral
ablOst.