Im Mittelpunkt der Arbeit steht die keramische Hinterlassenschaft aus
den Grabungsjahren 19691989 vom Hugelfeld, einer unmittelbar an den
Westwall anschlieaenden Siedlungsflache der Anlage. Besonderes Augenmerk
wurde darauf gelegt, die Anzeichen des einsetzenden Kulturwandels am
Ubergang von der Urnenfelder- zur Hallstattzeit zu charakterisieren.
Computergestutzte Seriation und Vergleiche mit wichtigen zeitgleichen
Siedlungen und Graberfelder im naheren und weiteren Umfeld der Anlage in
Kombination mit archaometrischen Untersuchungen an der Keramik fuhrten
zur Herausarbeitung von sechs Siedlungsphasen. Die Phasen I bis III/2
charakterisieren die urnenfelderzeitliche Entwicklung von einer relativ
kleinen, kaum befestigten Ansiedlung bis hin zu einer dicht besiedelten
stark befestigten burgahnlichen Anlage. Die Schlussphase der
urnenfelderzeitlichen Fortifikation ist neben dem Nachweis von
Metallhandwerk bereits durch hallstattische Einflusse aus dem Westen
gepragt und endet mit der gewaltsamen Zerstorung der Befestigung.
Anthropologische Untersuchungen an Skelettfunden aus einer Grube am Fuae
des Westwalles weisen nach, dass die Bewohner dieser Phase durch
Mangelerscheinungen gezeichnet waren. Die Siedlungsphasen IV und V
umschreiben den unmittelbar anschlieaenden hallstattzeitlichen Abschnitt
der Besiedlung. Der devastierte Westwall wurde nicht wieder aufgebaut.
Die Bevolkerung siedelte ohne bauliche Verteidigungsmaanahme am
Hugelfeld und ging schwerpunktmaaig dem Textilhandwerk nach.
Urnenfelderzeitliche Traditionen verschwanden wahrend der Phase IV und
sind in Phase V, dem Ende der Siedlungstatigkeit, vollstandig durch die
kulturellen Auaerungen der Hallstattkultur uberlagert.