Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft,
Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch,
Abstract: Die Finanzkrise 2007/08, die als Liquiditätskrise begann,
entwickelte sich schnell weltweit zu einem Eigenkapitalproblem des
Banksektors und nahm 2008, in einer global verursachten Rezession, ihr
Ende. Nicht nur deshalb erlebte die ökonomische Forschung über
Finanzmärkte und Finanzinstitutionen in den letzten 20 Jahren eine
Hochkonjunktur. "Es gab zahlreiche neue methodische Entwicklungen, die
sowohl die theoretische als auch die empirische Forschung beflügelten."
Die Disziplin Finance etablierte sich in dieser Zeit endgültig als ein
eigenständiges Forschungsfeld. "Methoden des quantitativen
Risikomanagements fanden in den 1990er Jahren Eingang in die
Bankenregulierung. Das Thema Finanzmarktstabilität wurde in der
Forschung von Zentralbanken und internationalen Organisationen wie dem
IWF, der Weltbank und auch der BIZ groß geschrieben. Und trotz all
dieser Forschungsaktivität traf die Krise, die im Juli 2007 ihren
Ausgang in den USA nahm und sich dann mit einer überraschenden
Geschwindigkeit weltweit ausbreitete, den Finanzmarkt relativ
unvorbereitet. Ihr Ausmaß und ihre Tiefe überraschten viele. Zwar hatten
die globalen Zahlungsbilanzungleichgewichte, der Immobilienboom und
private Verschuldung in den USA, die Undurchsichtigkeit komplex
strukturierter Finanzprodukte und die historisch extrem niedrigen
Risikoprämien vielen Ökonomen und Wirtschaftspolitikern seit Langem
Kopfschmerzen bereitet. Die Sorge, dass es zu einer krisenhaften
Bereinigung dieser Ungleichgewichte kommen könnte, wurde vielfach
geäußert. Niemand sah aber den dramatischen Verlauf der Ereignisse, wie
sie sich seit Juli 2007 entwickelten, voraus." Die durch eine Reihe an
Fehlentscheidungen erzeugte Finanzkrise führt vor Augen, dass ein
tieferes analytisches Verständnis der makroökonomischen Rolle von
Finanzinstitutionen, ihrer Geschäftspolitik und ihres