Als mir vor gerade drei Jahren nahegelegt wurde, die Dar- stellung, die
ich vor längerer Zeit in meiner" Theorie der optischen Instrumente nach
ABBE" *) gegeben hatte, zu überarbeiten, zu be- richtigen und zu
vervollständigen, mußte ich mir bald sagen, daß ich selbst, schon wegen
meiner starken beruflichen Inanspruch- nahrne, außer stande sei, das zu
tun. Bei näherer Überlegung schien es mir aber auch für die Sache
dienlicher, wenn statt eines Bearbeiters, dessen Erfahrungskreis, Wissen
und Urteil notwendig ein beschränktes, einseitiges ist, mehrere sich zur
Lösung dieser Aufgabe zusammenfänden, und eine solche Mehrheit bot sich
natur- gemäß in dem Kreise der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Firma
eARL ZEISS dar. Es konnte dabei die Auswahl der Bearbeiter so erfolgen,
daß jeder das oder diejenigen Themata erhielt, die seinem besonderen
Wirkungskreis am nächsten liegen, zu deren Behand- lung er daher am
besten vorbereitet war. Andererseits gab diese Zusammensetzung der
Mitarbeiter eine möglichst weitgehende Garantie dafür, daß trotz ihrer
Vielheit die unvermeidliche Verschiedenheit der Auffassungen und der
Darstellungsweisen auf das tunlieh ge- ringste Maß zurückführbar sei.
Dadurch wurde also auch derjenige Mangel zum mindesten sehr gemildert,
den die Bearbeitung eines größeren Themas durch verschiedene Personen
stets aufweisen wird. Dieser Plan fand zu meiner großen Genugtuung bei
allen Be- teiligten die freundlichste Aufnahme; auch Herr Professor ABBE
hat ihm von Anbeginn seine volle Sympathie zugewandt.