Im dokumentarischen Film - und Film im Netz - agiert der Filmtext
dramaturgisch als eine unsichtbare Nebenfigur. Das Publikum spürt einen
JEMAND - gleich ob Autorin oder Sprecher - und reagiert auf den Text wie
auf eine Person. Diese Person-Wirkung entsteht immer, auch
unbeabsichtigt und unbewusst vonseiten der Autoren. Unbewusst und
unbeabsichtigt kann sie dem Inhalt und der Dramaturgie eines Film aber
erheblich schaden.
Daher ist die Textperson als bewusst gewählte und sprachlich gestaltete
Rolle die kreativ-handwerkliche Lösung. Sie ermöglicht Filmautoren eine
dramaturgisch und inhaltlich spannungsreiche Steuerung ihres
dokumentarischen Films. 14 Textperson-Typen stehen für die relevanten
journalistischen Aufgaben zur Verfügung. Ein Textperson-Profil ist das
Werkzeug, um Formulierung, Charakter und dramaturgischen Kontrast einer
das Publikum überzeugenden plausiblen Textperson zu gestalten.