Viele wesentliche Eigenschaften des Stahles werden nach heutiger Auffas-
sung durch geringe, in das Eisen hineingebrachte Verunreinigungen beein-
fluBt. Zur klaren Erkennung dieser Zusammenhange ist es erforderlich,
die physikalischen Eigenschaften hoch reinen Eisens kennenzulernen.
Dement- sprechend bemiiht man sich heute, "Reinsteisen" herzustellen.
Mit der Her- stellung solchen Eisens ist zwangslaufig dessen Analyse als
Reinheits- kontrolle verkniipft. Dadurch wird die quantitative
Bestimmung von Stahl- begleitern in Konzentrationen von meist weniger
als 0,001 % in zunehmen- dem MaBe gefordert. Analysenverfahren, die
hinreichend empfindlich und nicht zu zeitraubend sind, stehen aber heute
noch nicht fiir alle Stahl- begleiter zur Verfiigung. Die vorliegende
Arbeit weist einen Weg, der fiir einige Begleitelemente eine schnelle
und hochempfindliche Analyse ver- spricht. Einfiihrung
Spektralanalytische Bestimmungsmethoden gel ten allgemein als nachweis-
empfindlicher als chemische. Diese Auffassung, insbeondere durch allge-
meinverstandliche Publikationen bestarkt (1), ist nur bedingt richtig.
Versuche, die Spurenelemente im Stahl auf spektrochemischen Wege zu be-
stimmen, fiihren oft zu der Erkenntnis, daB die Nachweisempfindlichkeit
nicht so hoch ist, wie angenommen wird. Die Verfasser machten im Rahmen
einer Gemeinschaftsarbeit die Erfahrung, daB z. B. in einer Reinsteisen-
probe ein Mangangehalt von 0,0006 % Mn spektrochemisch nicht einwandfrei
erfaBt werden konnte, wahrend eine Bestimmung auf dem Weg iiber die Lo-
sungsanalyse chemisch noch bis zu 0,0001 % Mn gelingt. SchlieBlich war
zwar spektralanalytisch der qualitative Nachweis des Mangans in der Pro-
be moglich, von einer quantitativen Bestimmung mit iiblichen
spektralana- lytischen Arbeitsmethoden konnte jedoch nicht die Rede
sein.