Diese Abhandlung ist im Marz 1988 geschrieben, im August 1989 und im
Sommer 1990 Uberarbeitet worden. Es ergab sich unbeabsichtigt, daB sie
im hun- dertsten Todesjahr Gontscharovs herauskommt. Die in ihr gegebene
Erklarung von Gontscharovs drittem und letztem Roman, nach eigener
Dberzeugung seinem wichtigsten, will keine vollstandige Interpreta- tion
geben. Vieles bleibt offen: das Bild der Statue und das Pygmalionmotiv,
das eine wohl aus der Goethe-Kritik des Jungen Deutschlands, das andere
aus Schiller genommen; das Instinktmotiv, das Fenstermotiv, das Motiv
der Dammerung, das aus Gogol entwickelt ist, des Schusses, das es auch
in Turgenevs Vater und Sohne gibt. Bestimmte Stilfiguren wie die
Reflexion in Dreierformeln, die gewiB eine Analyse wert sind, werden
gesehen, aber nicht behandelt. Literarische Beziehun- gen wie die zu
Karamzin, Gogol, Lermontov, Byron sind kaum beriihrt; die zu Ossian und
Bellini wurden friiher an anderer Stelle behandelt. Die Tiervergleiche
verdienen genauere Betrachtung; hier ist nur einer, der Hundevergleich
unter- sucht; ein anderer, der Vogelvergleich, gestreift. Manche
wichtige Person, wie die Babuschka und Tuschin, mUBte in ihrer
allegorischen Form ausfiihrlicher unter- sucht werden, als es hier
geschieht. Vieles ist freilich erwahnt, Einiges in Anmer- kungen
angedeutet; Manches haben Andere erschopfend untersucht und es wurde
deshalb nicht wiederholt. Das Ziel dieser Abhandlung ist ein anderes.
Das Feuer der Kritik hat yom ersten Augenblick an Die Schlucht in eine
Beleuchtung getaucht, aus der sie sich bisher nicht hat befreien konnen.