Siegfried Jacobsohns 1905 gegründete Wochenschrift "Die Schaubühne", die
1918 in "Die Weltbühne" umbenannt wurde, ist eine der wichtigsten
Quellen zur Politik-, Kultur- und Literaturgeschichte der Weimarer
Republik. Bislang fehlte eine umfassende Untersuchung ihres ästhetischen
Programms. Diese Forschungslücke schließt die Arbeit und kommt zu einem
überraschenden Resultat: Entgegen einem weitverbreiteten Bild stand
Jacobsohns radikaldemokratische Zeitschrift dem Kulturkonservatismus
näher als der ästhetischen Avantgarde der Weimarer Republik.