Die Moglichkeit, die Gehirndurchblutung beim Menschen am intakten
Schadel regional und quantitativ messen zu konnen, ist als ein wichtiger
Fortschritt fUr die Diagnostik und Therapie der cere- bra len
Durchblutungsstorungen zu werten. FUr die Anwendung dieses
Untersuchungsverfahrens in der Neurologie ist aus lokalisations-
diagnostischen GrUnden eine moglichst weitgehende meBtechnische
Ausrichtung an den anatomischen Gegebenheiten des Gehirns zu fordern.
Diese Anforderung konnte mit einem MeBplatz verwirklicht werden, der
innerhalb einer GroBhirnhemisphare nach Lage, GroBe und Form in engen
Grenzen definierte MeBraume erfaBt, eine Zu- ordung anatomisch
bestimmter Hirnregionen mit bekannter GefaB- versorgung zu diesen
MeBraumen ermoglicht und durch Kombination mit der cerebralen
Angiographie eine Korrelation von ortlicher cerebraler Durchblutung mit
dem morphologischen Bild der Gehirn- gefaBe erlaubt. Das
Untersuchungsverfahren hat in den letzten zehn Jahren zuneh- mend
Eingang in die klinische Neurologie gefunden. Es sind bis heute im
wesentlichen vier Anwendungsgebiete hervorzuheben. Das erste
Indikationsgebiet stellen die intracraniellen, vaskularen Erkranungen
mit angiographisch gesicherten Total-, Teil- oder AstverschlUssen der A.
cerebri media, anterior oder posterior dar sowie die intracerebralen
Angiome, die Aneurysmen mit und ohne Subarachnoidalblutung und die
Thrombosen der intracraniel- len Venen und Sinus. Bei diesen
Erkrankungen vermag die regionale Gehirndurchblutungsmessung Uber den
angiographischen Befund hin- aus AufschluB Uber Starke und AusmaB der
ischamischen Gewebs- schadigung und die Durchblutungsanderung wahrend
der Heilungs- phase zu geben, die fUr die Prognose dieser Erkrankungen
von Be- deutung sind.