Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich VWL - Geldtheorie,
Geldpolitik, Note: 2,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache:
Deutsch, Abstract: Um eine Aussage über die einheitliche Geldpolitik in
Europa und den damit verbundenen Problematiken machen zu können, ist es
von Bedeutung, sich das ausübende Organ, die Europäische Zentralbank
(EZB), näher anzusehen. Das geldpolitische Ziel, welches von der EZB
ausgegeben wird, ist die Wahrung der Preisstabilität, im Artikel 105
Absatz 1 des EG-Vertrages auch schriftlich dargelegt. Zur Durchsetzung
dieses Ziels, wurde der EZB und den nationalen Zentralbanken nach
Artikel 108 des EG-Vertrages Unabhängigkeit zugesichert.1 Im Einklang
mit diversen Meinungsumfragen in der europäischen Bevölkerung würde der
Großteil das Leben am liebsten weder mit Inflation noch mit Deflation
bestreiten. Das ausgegebene Ziel der Preisstabilität bewirkt, dass die
Geldpolitik auf das wirtschaftliche Wohlergehen aller ausgerichtet ist,
also gleichbedeutend mit hoher wirtschaftlicher Aktivität und
Beschäftigung. Dies bedeutet auf Dauer, den Menschen einen stetigen
Anstieg des Lebensstandards zu gewährleisten.2 Die EZB hat das Ziel
folgendermaßen definiert: "Price stability shall be defined as a
year-on-year increase in the Harmonised Index of Consumer Prices (HICP)
for the euro area of below 2%."3 Demzufolge ist das Ziel der EZB eine
jährliche Inflation von weniger, jedoch so nahe wie möglich des
2%-Wertes in den Euroländern zu erreichen. Diese Aussage wurde dann in
2003 erweitert, indem dieses Ziel über die mittlere Frist für den Fall
unerwarteter Marktströmungen erreicht werden sollte. Die EZB stellte
jedoch nicht klar, welcher Zeitraum damit gemeint ist.4 Oft wird gesagt,
dass es für die EZB vielleicht von Vorteil gewesen wäre, zunächst ein
höheres Inflationsziel auszugeben und dieses dann über die Zeit zu
reduzieren.5