Während in den vergangenen Jahrzehnten die Probleme der Rationalisierung
des Produktionsprozesses in Wissenschaft und Praxis breiteste Beachtung
fanden, wen- dete sich den Rationalisierungsproblemen in der
Distribution lange Zeit nicht die der Bedeutung dieses wirtschaftlichen
Tätigkeitsbereichs entsprechende Aufmerk- samkeit zu. Das hatte
vornehmlich zwei Gründe. Einmal waren mit Beginn des technischen
Zeitalters um die Jahrhundertwende in der Produktion durch Maschi-
neneinsatz Rationalisierungserfolge zunächst relativ leicht und groß
erreichbar, während die Distribution aus der Natur ihrer Aufgabe heraus
der Technisierung nur wenig zugänglich ist. Zum anderen liegen die
Aufgaben der Rationalisierung der Distribution viel problematischer und
schwieriger als im Produktionsbereich, so daß auch deswegen die
Produktionsrationalisierung in der Vergangenheit mehr ge- fördert wurde
als die der Distribution. So bietet sich heute der Bereich der Distribu-
tion als wichtigste Stelle an, wo intensive Bemühungen einsetzen
sollten, Rationali- sierungserkenntnisse zu gewinnen, sie in der Praxis
bekanntzumamen und durchzu- setzen. Verstärkte Bemühungen um
Distributionsrationalisierung sind auch deshalb wichtig, weil
Umsatzumfang und Bedeutung der Distributionstätigkeit mit wach- sender
Technisierung der Produktion, bei steigendem Lebensstandard und durch
die zunehmende Verflechtung der nationalen Märkte größer werden. Die
Rationalisie- rung, der Distribution erweist sich damit als ein
vielfältiges, besonders schwieriges, aber auch besonders wichtiges und
dringendes Aufgabengebiet der betriebswirt- schaftlichen Theorie und der
Betriebswirtschaftspolitik. Ihr wendet sich in neuer Zeit auch breiteres
Interesse zu, wie unter anderem die wachsende Literatur über Fragen der
Distributionsrationalisierung zeigt. Der Rationalisierungsbegriff kann
in mehrfacher Bedeutung verstanden werden, je nachdem, welcher
Gesichtspunkt - z. B.