Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich VWL - Geldtheorie,
Geldpolitik, Note: 1.0, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für
Internationale und Monetäre Ökonomik), Veranstaltung:
Volkswirtschaftliches Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract:
Ausgelöst durch die 2007 in den USA ausgebrochene Finanz- und
Wirtschaftskrise befindet sich die Europäische Währungsunion seit
nunmehr fünf Jahren in einer andauernden asymmetrischen Strukturkrise.
Durch die Implementierung neuer Institutionen und unkonventionelle
Maßnahmen der Zentralbank konnte ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone
bisher verhindert werden. Dennoch bleibt die konjunkturelle Situation
angespannt. Sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch auf dem Finanzmarkt der
EWU ist eine zunehmende nationale Fragmentierung zu konstatieren, welche
die Heterogenität der Teilnehmerländer verstärkt. Stand in der
öffentlichen Debatte zu Beginn noch die fiskalische Konsolidierung der
Teilnehmerländer im Mittelpunkt, rückt nun ─ insbesondere in Deutschland
─ die Nachhaltigkeit der Entwicklungen auf dem Finanzmarkt in den Fokus.
In erster Linie steht im Kontext des aktuellen Niedrigzinsumfelds die
Rolle der Europäischen Zentralbank als dauerhafter Krisenbekämpfer in
der Kritik. Seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise und der Krise der
peripheren Euro-Länder versucht die EZB mit traditionellen Maßnahmen,
wie schrittweisen Zinssenkungen, aber auch unkonventionellen Schritten
eine systemische Finanzmarktkrise zu verhindern. Bereits vor zwei Jahren
warnten jedoch Ökonomen des Münchner IFO Instituts im Hinblick auf
mögliche Risiken der EZB Politik: "Billiges Geld kann teuer werden". Vor
dem Hintergrund fortdauernder wirtschaftlicher Divergenz der EWU
Teilnehmerländer und ausbleibender konjunktureller Stabilisierung, trotz
dauerhafter Niedrigzinsen im Euroraum, stellt sich daher die Frage:
Welche realwirtschaftlichen Konsequenzen hat die Niedrigzinspolitik der
Europäischen Zentralbank für die deutsche Volkswirtschaft unt